Eine Pfarrkirche ist in Rivenich, eine merowingische Gründung (8. Jh.), bereits im 12. Jh. als Besitz des Klosters St. Maximin zu Trier bezeugt. Papst Innocenz II. nahm am 06. Mai 1140 auf die Bitte des Abts Siger von St. Maximin, wie seine Vorgänger, die Abtei in seinen Schutz und bestätigte deren Immunität und Besitzungen, unter anderem auch das Dorf und die Kirche Rivenich. Bereits im Jahre 1569 wurde im Protokoll der Visitation die Kirche als freie Kapelle bezeichnet und nähere Einzelheiten, wie Pastor, Anzahl der Kommunikanten und Ausstattung des Gotteshauses, aufgelistet. Seit 1669 ist Rivenich Pfarrei. 1756 wurde die Kirche an den mittelalterlichen Turm angebaut, später 1870/71 erfolgte der Umbau zur jetzigen Kirche im neugotischen Stil. Der Heilige Briktius, ein Schüler des Heiligen Martin, dem er als Bischof von Tours folgte, ist seit jeher der Pfarrpatron.
Im November 1928 war ein großer Tag für die Pfarrgemeinde Rivenich: die neue Orgel konnte Dank der Opferfreudigkeit der Bürger eingeweiht werden.
Nachdem während der beiden Weltkriege jeweils eine von 2 Glocken an die Kriegsmetallsammelstelle abgeliefert werden musste, bekam die Pfarrei am 21. Mai 1954 3 neue Glocken:
Größte Glocke: Jugendglocke mit der Inschrift „O göttliches Herz Jesu, wir grüßen Dich und beten Dich an“
Zweite Glocke: Brictiusglocke – Kirchenpatron, Bischofsbild mit Schrift „Laßt euch den starken Glauben nicht rauben, Laßt der Seele den Sonntag“
Kleine Glocke: Gewitterglocke, Donatusbild mit Schrift „Zur Ehre Gottes läute ich, /Die Ungewitter vertreibe ich“
Im Jahre 2000 wurde die Kirche im Innern renoviert. Dabei wurden Wandmalereien wiederentdeckt, die bei der letzten Renovierung in den 1960er Jahren übermalt wurden. Die Entscheidung, diese Malerei aus den zwanziger Jahren des 20. Jahrhunderts freizulegen und zu restaurieren, war bald gefällt, als man die hohe Qualität und ihren für einen katholischen Kirchenraum höchst seltenen Malstil erkannt hatte.
Laut der Dorfchronik von Günter Hesse wirkten seit 1440 – 1965 insgesamt 24 Pfarrer in der Pfarrgemeinde Rivenich. Besonders erinnern sich die Dorfbewohner an den letzten Pastor der Gemeinde Robert Harth, der über 50 Jahre hier die Geschicke mit gestaltete, am 11.05.1930 sein Silbernes und an Ostern 1955 sein Goldenes Priesterjubiläum feiern konnte und als Dank Ehrenbürger der Gemeinde Rivenich wurde. Seit 1965 übernimmt der Pfarrer von Hetzerath die Verwaltung der Pfarrgemeinde Rivenich.
Das Heiligenhäuschen
Bereits seit dem Jahre 1758 steht jenseits der Salm am Klausener Weg das Heiligenhäuschen. Nach mehreren aufwendigen Renovierungen bietet die kleine Kapelle den Einheimischen und den nach Klausen pilgernden Wallfahrern eine beschauliche Andachtsstätte und ein Ort für ein stilles Gebet. Einige Male im Jahr ist das Kapellchen Ziel feierlicher Prozessionen: Ostersonntag, Ostermontag, Fronleichnam und am 8. Dezember. (Bild der Urkunde aus der Chronik, S. 110)
Das Pfarrhaus
Das renovierte Pfarrhaus ist ein Schmuckstück im Dorfmittelpunkt und dient als Treffpunkt und Begegnungsstätte für viele Aktivitäten (Instrumentalunterricht, Kommunion- und Firmvorbereitung, Strickfrauen, Betstunden, Vorbereitung des Weltgebetstages, Sitzungen der kirchlichen Gremien, u. a.). Das Obergeschoss wird als Wohnung genutzt.
Feste und Aktivitäten im Kirchenjahr
- Sternsingeraktion
- Weltgebetstag der Frauen
- Männerwallfahrt nach Klausen in der Fastenzeit
- Gang der Männer (Ostersonntag) und der Frauen (Ostermontag) nach Emmaus (Kapellchen)
- jährliche Wallfahrt nach Klausen im Mai
- alle 2 Jahre Pfarrfest
- Krautwischaktion am 15. August / Maria Himmelfahrt
- Patronatsfest im November
- 8. Dezember / Maria Empfängnis – Messe mit anschließender Lichterprozession zum Kapellchen
- musikalische Veranstaltungen